Depression

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.

 

Depressionen gehen wie kaum eine andere Erkrankung mit hohem Leidensdruck einher, da diese Erkrankung direkt ins Zentrum der Lebensqualität zielt.

 

Depressionen stehen häufig mit den folgenden vier Bereichen in Verbindung:

  • Verlust von geliebten Menschen und Trauer,

  • menschliche Konflikte,

  • Abschluss von Lebensabschnitten,

  • Kontaktschwierigkeiten.

Aus diesen vier Bereichen wählen wir die Themen, die für Sie am wichtigsten sind.

 

Ist Trauer ein zentrales Thema, weil z.B. der Lebenspartner verstorben ist oder ein anderes unglückliches Ereignis eingetreten ist, wird der  Ausdruck von Trauer verständnisvoll gefördert und gleichzeitig werden neue Interessen und neue Beziehungen aufgebaut.

Stehen menschliche Konflikte im Mittelpunkt, werden wir diese zunächst sichtbar machen und schließlich durch neu erlernte Verhaltensweisen angemessen, verantwortungsvoll und selbstbewusst lösen.

Bei einem problematischen Lebensabschnitt, z.B. von der Berufstätigkeit in die Berentung, unterstütze ich Sie, den Verlust der alten Rolle anzunehmen und zu betrauern, die neue Rolle positiv zu sehen und das Selbstwertgefühl wiederherzustellen.

Leiden Sie unter Kontaktproblemen und Einsamkeit, entdecken wir gemeinsam Ihre Möglichkeiten neue Freundschaften zu schließen.

Neue und schwierige Situaionen können wir so lange im Gespräch und/oder Rollenspiel üben bis Sie sich sicher fühlen.

 

Häufig unterschätzt
Ein häufiger Grund für die Unterschätzung der Depression liegt darin, dass wir umgangssprachlich schon von Depressionen sprechen, wenn lediglich die Stimmung etwas gedrückt ist. Eine depressive Erkrankung besteht jedoch erst wenn zu der gedrückten Stimmung oder Traurigkeit noch weitere Symptome hinzukommen:

 

Leiden Sie seit mehr als 2 Wochen unter:

  1. Gedrückter Stimmung

  2. Interesselosigkeit und/oder Freudlosigkeit, auch bei sonst angenehmen Ereignissen

  3. Schwunglosigkeit und/oder bleierner Müdigkeit und/oder innerer Unruhe

  4. Fehlendem Selbstvertrauen und/oder fehlendem Selbstwertgefühl

  5. Verminderter Konzentrationsfähigkeit und/oder starker Grübelneigung und/oder Unsicherheit beim Treffen von Entscheidungen

  6. Starken Schuldgefühlen und/oder vermehrter Selbstkritik

  7. Negativen Zukunftsperspektiven und/oder Hoffnungslosigkeit

  8. Hartnäckigen Schlafstörungen

  9. Vermindertem Appetit

  10. Tiefer Verzweiflung und/oder Todesgedanken?

Bei mehr als 2 Zustimmungen sollten Sie therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen!


 

Hilfe gibt es in Form eines 5-Schritte-Plans:

Gemeinsam verändern wir eingefahrene negative Denkmuster in fünf Schritten.

  • Schritt 1: Schlüsselprobleme identifizieren
    Damit wir uns effektiv der Problemlösung widmen können, definieren wir zunächst die grundlegenden
    Schlüsselprobleme.

  • Schritt 2: Lebensqualität durch selbstbestimmte Aktivität
    Wir besprechen den Aufbau von angenehmen, positiven Aktivitäten und den Abbau von belastenden, negativen Aktivitäten. Gemeinsam entwickeln wir Ideen, wie dies im Alltag umzusetzen ist (z.B. häufige Pausen, Entspannungsübungen, kleine Belohnungen, Ablehnung von überfordernden Arbeitsgängen etc.).

  • Schritt 3: Soziale Verbindungen stärken
    Die (Wieder-)Aufnahme von Kontakten zu Freunden und Bekannten, aber auch das eigene Verhalten in alltäglichen Situationen stehen im Mittelpunkt dieser Phase. Die Gestaltung eines sozialen Netzwerks sowie der Aufbau von sozialen Fertigkeiten werden besprochen. Wir üben mit spezifischen alltäglichen Problemen umzugehen (z.B. sich durchsetzen in Konfliktsituationen, diskutieren mit Arbeitskollegen), die eigenen Interessen wahrzunehmen und die eigene Kontaktfähigkeit wieder herzustellen bzw. aufzubauen. An Stelle alter Denk- und Handlungsweisen werden neue Möglichkeiten erschlossen und schließlich auf den Alltag übertragen werden.
    Sie erkennen, dass Sie Ihren Zustand nicht als unumstößliche Realität hinnehmen müssen.

  • Schritt 4: Die „Erfolg-Vergügen-Technik“
    Sie lernen die
    "Erfolg-Vergnügen-Technik" als alternatives Denk- und Wahrnehmungsmodell kennen. Hierzu planen wir praktische Aktivitäten und deren Umsetzung (z.B. Wochenplanung mit abgestuften Aktivitäten). Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen unangenehmen Pflichten und angenehmen Tätigkeiten im Tagesablauf herzustellen ( Work-Life-Balance ). Sie lernen, dass Ihre Stimmung sich bessert, wenn sich angenehme und unangenehme bzw. neutrale Aktivitäten die Waage halten.

  • Schritt 5: Impulse langfristig in den Alltag integrieren
    In dieser letzten Phase geht es vor allem um Erhaltung und Stabilisierung des Therapieerfolgs, den Umgang mit Rückschlägen sowie um vorbeugende Interventionen.